Ritter und Burg Kakesbeck - Auftragsarbeiten für Dr. Wilfried Grewing | |
Zurück zur Startseite | |
Lambert von Oer, der Ritter mit dem eisernen Halsband
Am Ende des 15. Jahrhunderts kam es zu einer Fehde zwischen Lambert von Oer auf der einen und der Familie von Ascheberg und Goddert Harmen von Haus Haaren auf der anderen Seite, bei der es um eine nicht gezahlte Leibzucht (Rente) und den Besitz der Mechelnschen Güter ging. Auch die Mühlen der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit mahlten langsam und die Streitigkeiten zogen sich bis in die 20er Jahre des 16. Jahrhunderts hin. Für den 18. August 1520 hatte der Münsteraner Bischof in Altlünen einen Gütetermin zwischen den verfehdeten Parteien angesetzt. Am 25. Juli (Jakobustag) traf sich der Kakesbecker Ritter mit seinen Getreuen in der Felizitas-Kirche in Lüdinghausen um dieses Treffen vorzubereiten.
Auf dem Rückweg von diesem Treffen wurde er von dem Ritter Goddert Harmen und acht Begleitern überfallen. Diese legten dem zu diesem Zeitpunkt 80jährigen Lambert von Oer, um ihn zum Nachgeben zu zwingen, das zwei Kilogramm schwere und innen mit Stacheln versehen Halsband um. Lambert dachte gar nicht daran aufzugeben und schleppte sich zur Burg Kakesbeck, wo verzweifelt versucht wurde das grausame Halsband zu entfernen, aber in ganz Lüdinghausen fand sich niemand, der in der Lage war den komplizierten Schließmechanismus zu öffnen. Daher begab sich Lambert von Oer auf eine beschwerliche und nicht ganz ungefähhrliche Reise nach Münster, wo ihn ein Schmied von dem Halsband befreien konnte. Weder die Folter mit dem Halsband noch der Tod Lamberts konnten die Fehde beenden, erst ein Vergleich zwischen seinem Sohn Bernd von Oer mit Goddert Harmen und der Familie von Ascheberg beendete am 1. Mai 1528 die Auseinandersetzungen.
Eine ausführliche Schilderung der Geschehnisse kann man auf der Seite des Heimatvereins Lüdinghausen finden.